Bezirkskonferenz der AWO Hessen-Süd zieht positive Zwischenbilanz

Am Samstag, den 19.11.2022 trafen sich die Delegierten aus den 19 Kreisverbänden der AWO Hessen-Süd zur Bezirkskonferenz in Florstadt im Bürgerhaus. Nach zweijähriger Amtszeit zog der im November 2020 neu gewählte Vorstand eine Zwischenbilanz. „Als wir antraten, war die AWO Hessen-Süd durch die Fehler ehemaliger Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder in einer schwierigen Lage: Ein zerstörtes Ansehen der AWO in der Öffentlichkeit und die Gefahr einer Insolvenz bestimmten die Situation“, so die Vorsitzende Stephanie Becker-Bösch in ihrem Bericht. „Gemeinsam mit unserem Geschäftsführer, Ulrich Bauch, haben wir es in den letzten zwei Jahren geschafft, im Verband für Aufklärung und im Unternehmen für eine wirtschaftliche Stabilisierung zu sorgen“, so Becker-Bösch weiter.

Gegen ehemalige Verantwortungsträger hatte der Vorstand Schadensersatzklage eingereicht. Die Verfahren laufen derzeit noch. Um den Bezirksverband und seine Gesellschaften auf ein wirtschaftlich solides Fundament zu stellen, wurden umfangreiche Sanierungsmaßnehmen eingeleitet. Zur besseren Kontrolle erhält der in der Vergangenheit verschachtelte und intransparente Konzern der AWO Hessen-Süd eine neue Struktur: Die Anzahl der Gesellschaften wird erheblich reduziert.

Ulrich Bauch stellte in seinem Bericht als Geschäftsführer der AWO Hessen-Süd die Ergebnisse der Sanierung vor: „Wir haben zweifelhafte Projekte gestoppt, die in den nächsten Jahren Verluste beschert hätten. Wir haben uns von defizitären Bereichen getrennt, Abläufe vereinfacht, nicht benötigte Stellen abgebaut und das komplette Finanzmanagement neu strukturiert.“

Im der Konferenz vorgelegten Geschäftsbericht wird das prognostizierte Jahresergebnis für 2022 mit 5,9 Mio. Euro ausgewiesen; 2019 war es noch ein Fehlbetrag von rund 250.000 Euro. Das Eigenkapital konnte von 531.000 Euro in 2019 auf 9,96 Mio. Euro erhöht werden. Außerdem wurden Schulden bei Banken, bei Sozialversicherungen sowie bei Lieferanten und Privatpersonen in Höhe von ­­­fast 10,5 Mio. Euro abgebaut.

Mit Blick auf die Zukunft sagte Ulrich Bauch: „Die Sanierungseffekte haben sich verfestigt, abgeschlossen ist der Prozess jedoch noch nicht. Zur vollständigen wirtschaftlichen Gesundung sind weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.“

„Den Weg, die AWO Hessen-Süd und ihre Gesellschaften rechtlich, organisatorisch und wirtschaftlich zu sanieren, werden wir gemeinsam mit der Geschäftsführung fortführen. Transparenz ist dabei weiterhin oberstes Gebot“, endete Stephanie Becker-Bösch ihren Bericht.

Die Konferenz entlastete den Vorstand dann auch einstimmig. Außerdem wählten die Delegierten zwei Beisitzer*innen nach: Rosemarie Palm (Kreisverband Offenbach-Land) und Friedel Weber (Kreisverband Odenwald) sind nun für Reimund Becker und Dr. Matthias Herget, die aus privaten Gründen zurückgetreten waren, neu im Bezirksvorstand der AWO Hessen-Süd.

Den Geschäftsbericht finden Sie hier: AWO Hessen-Süd Geschäftsbericht zur Bezirkskonferenz 2022

Pressekontakt:
Susanne Magnus
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069 42009-125
E-Mail: susanne.magnus(at)awo-hs.org