Unterstützung bei der digitalen Entwicklung

Wohlfahrtsverbände mit ins Boot holen

Die Liga Hessen begrüßt das neue Digitalministerium mit dem Wunsch, die Wohlfahrtsverbände genauso zu fördern wie kleine und mittelständische Unternehmen. Digitale Techniken unterstützen die soziale Arbeit mit Menschen. Das Know-how der Verbände kann den dynamischen Prozess der Digitalisierung mit vorantreiben.

„Wir sind das Gerüst der sozialen Infrastruktur in Hessen und wollen den digitalen Prozess mitgestalten“, sagt Nils Möller, Vorstandsvorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. Nur dann könnten alle Menschen von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Dafür bräuchten die Wohlfahrtsverbände die politische Unterstützung der neuen Landesregierung. „Wir begrüßen deshalb, dass es jetzt ein eigenes Ministerium für Digitalisierung gibt.“

Mit der Digitalisierung ergeben sich viele Chancen für neue Teilhabe der vielen Klienten, aber auch der 113.000 Beschäftigten und 160.000 Ehrenamtlichen in den rund 7.300 Einrichtungen der hessischen Wohlfahrtsverbände. Sie sind ein bedeutender Player der hessischen Wirtschaft, der wichtige Ressourcen für den Prozess der Digitalisierungsstrategie in Hessen mitbringt. Genauso wie für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), für die das Wirtschaftsministerium bereits Fördermöglichkeiten geschaffen hat, „sollten auch Unternehmen der Sozialwirtschaft in solche Förderprogramme aufgenommen werden“, fordert Nils Möller. Das sei bisher leider nicht geschehen. „Auch die Einrichtungen der Wohlfahrtspflege brauchen finanzielle Mittel, um in dem dynamischen Prozess der Digitalisierung nicht abgehängt zu werden“, ergänzt Möller.

Durch die fortschreitende Digitalisierung ergeben sich zudem nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Beispielsweise bei ethischen Fragen.

„Unsere Verbände kennen die Nöte und Bedarfe von hilfsbedürftigen Menschen“, erklärt Möller. „Die Sozialverbände sind deshalb ein wichtiger Berater für die Landespolitik, um den Gestaltungsprozess der digitalen Transformation kompetent zu unterstützen.“

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege hat ein gemeinsames Positionspapier zur Thematik Digitalisierung in der Sozialwirtschaft verfasst. Sie finden dieses Papier hier.